Studie: Massagen als natürliches Schmerzmittel

Der STERN hat vor gut zwei Wochen eine Studie der McMaster Universität in Hamilton (Ontario) veröffentlicht, in welcher der gesundheitliche Nutzen einer Massage untersucht wurde. Dass eine Massage gut tut und das Wohlbefinden steigert, steht außer Frage, auch bei Physiotherapeuten und Sportlern wurde sie gern zur Regenerationsförderung und verbesserten Erholung eingesetzt. Doch welche Wirkungsmechanismen stecken dahinter?

Wie lief die Studie ab?

Elf gesunde Männer mussten kräftig auf dem Fahrradergometer in die Pedale treten und eine anstrengende Trainingseinheit absolvieren. Anschließend wurden beide Oberschenkelvorderseiten (Quadriceps femoris) mit Öl eingerieben, jedoch nur ein Oberschenkel für 10 Minuten massiert. Bereits vor dem Training, kurz danach und in einem zeitlichen Abstand von 2,5 Stunden hatten die Untersuchungsleiter Gewebeproben am Oberschenkelmuskel entnommen, um die Effekte zu untersuchen.

Schmerzen runter, Mitochondrien rauf

Die Auswertung der Testergebnisse zeigte, dass durch die Massage Gene aktiviert wurden, die die Muskelschmerzen abschwächen und den Heilungsprozess in Gang setzen. Kleinste Entzündungsreaktionen im Muskelgewebe konnten so gehemmt werden.

Zusätzlich ergaben die Untersuchungen, dass die Muskelzellen bei der Bildung von Mitochondrien, die als „Kraftwerke der Zelle“ gelten und für den Fettstoffwechsel zuständig sind, unterstützt wurden.

Massage als Schmerzmittel

Demnach hat eine Massage einen ähnlich schmerzlindernden Effekt wie Ibuprofen oder Aspirin. Dies könnte nicht nur für Sportler interessant, sondern auch für Patienten mit entzündlichen Beschwerden vonnutzen sein.

Die Studie muss sicherlich noch durch mehr Probanden untermalt werden, jedoch kann nun ein erster Anhaltspunkt für den subjektiv empfundenen Wohlfühleffekt einer Massage gegeben werden, dem bislang die wissenschaftliche Grundlage gefehlt hat.

Den Originalartikel gibt es unter http://www.stern.de/gesundheit/studie-massage-hilft-bei-muskelverletzung-1780866.html zum Nachlesen.

Abnehmen auch mit intensivem Training?

Kann man auch mit intensivem Training effektiv abnehmen? Nicht wenige Sportler würden diese Frage mit „Nein“ beantworten, sah man das Abspeck-Workout doch lange Zeit als ein ausgedehntes und in der Intensität moderates Training an. US-Wissenschaftler aus North Carolina haben vor kurzem in einer neuen Studie das so oft zitierte Phänomen des „Nachbrenneffektes“ untersucht und sind zu einem gegenteiligen Ergebnis gekommen.

Was genau ist der „Nachbrenneffekt“?

Der sogenannte „Nachbrenneffekt“ sagt aus, dass der Körper nicht nur während, sondern auch nach dem Training Energie verbraucht. Die verbrauchten Energiequellen müssen wiederaufgefüllt und Reperaturvorgänge in der Muskulatur bewerkstelligt werden. Dafür muss der Körper auch nach der Belastung arbeiten. Kurz und bündig könnte man sagen: je intensiver die Trainingsbelastung, desto höher auch der Nachbrenneffekt.

Ein Drittel zusätzlicher Kalorienverbrauch

Bei zehn Männern zwischen 22 und 33 Jahren wurde anhand der Atemgase die Stoffwechselvorgänge mit und ohne Belastung untersucht, wodurch auch der Kalorienverbrauch bestimmt werden konnte. Während einer 45-minütigen Trainingseinheit auf dem Fahrradergometer verbrannten die Probanden durchschnittlich 519 Kalorien. Im Vergleich mit der Energieverbrennung während eines Ruhetages war der Kalorienverbrauch insgesamt 14 Stunden nach dem Training noch erhöht. In diesem Zeitraum verbrauchten die Testteilnehmer nochmals im Mittel 190 Kalorien, was mehr als ein Drittel des eigentlichen Fahrrad-Workouts ausmachte.

Was sagen die Testergebnisse aus?

Die Forschungsergebnisse legen die Vermutung nahe, dass auch ein intensives Trainingsprogramm zum Abnehmen geeignet ist. Durch die gesteigerte Intensität liegt nicht nur der Kalorienverbrauch während, sondern auch im Anschluss an das Training höher, was verbesserte Voraussetzungen für einen Gewichtsverlust darstellt.

Mit der richtigen Ernährung den Nachbrenneffekt unterstützen

Trainiert man vorrangig mit dem Ziel, Gewicht zu verlieren, ist es besonders wichtig, nach dem Training keine kurzkettigen Kohlenhydrate (Limonaden, pure Fruchtsäfte, Kuchen, usw.) zuzuführen. Vor allem Eiweiß und ungesättigte Fettsäuren sollten unmittelbar zwei Stunden danach hauptsächlich verzehrt werden. Das zwingt den Körper zusätzlich, die Fettdepots als Energiequellen anzuzapfen und nicht auf die schnell verfügbaren Kohlenhydrate aus der Nahrung zurückzugreifen.