Doping im Sport

Doping im RadsportEr ist der Sportler mit dem wohl größten Doping-Skandal in der Geschichte: Ben Johnson. Als er bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul in einer Fabelzeit von 9,79 Sekunden die Goldmedaille ersprintet, müssen sich einige Leute die Augen reiben. Für damalige Verhältnisse war das eine schier unglaublich schnelle Zeit. Es dauerte keine 2 Tage, bis man in Johnsons Blut Stanozolol feststellen konnte, das bekannteste und meistgenutzte anabole Steroid auf dem Markt. Nachdem er seine 4-jährige Sperre abgesessen hatte, wurde Johnson bei seinem Comeback-Lauf schließlich erneut des Dopings überführt und lebenslang disqualifiziert.

Doping im Sport – Doping bei Olympia

Es gibt unzählige solcher Doping-Fälle, die einem noch lange im Gedächtnis bleiben werden: Florence Griffith-Joyner, deren Fabelweltrekorde von 1988 über 100 und 200m bis heute Bestand haben, starb bereits 10 Jahre später in Folge eines epileptischen Anfalls, ausgelöst durch eine Anomalie des Gehirns und wahrscheinlich die Konsequenz jahrelangen Dopings. Oder der Fall Dieter Baumann, der als „Zahnpasta-Affäre“ in die Geschichte einging, nachdem man in Baumanns Zahnpasta Nandrolon (anaboles Steroid) nachweisen konnte. Und so gibt es eine Reihe Spitzenathleten, die in den Folgejahren ihrer Erfolge des Dopings überführt wurden.

Die Dopingliste

Als „Dopingliste“ wird die „Liste der verbotenen pharmakologisch-medizinischen Maßnahmen zur Leistungsbeeinflussung“ bezeichnet. Dies umfasst nicht nur die konkreten Doping-Substanzen, sondern auch die Maßnahmen, die zur Leistungsverbesserung dienen. Die Dopingliste wird von der WADA (World Anti-Doping Agency) jährlich aktualisiert und geweitet. Auch das IOC, der olympische Weltverband, führt eine Dopingliste, die von den meisten Verbänden akzeptiert oder mit geringfügigen Änderungen übernommen wird.

Arten und Substanzen des Dopings

Es gibt verschiedene Methoden, die Dopingmittel einzuteilen und Gruppen zu unterschieden. Grundsätzlich differenziert man 3 verschiedene Gruppen:

  • Mittel, die man kurz vor oder während des Wettkampfes zu sich nimmt: dazu gehören z.B. Stimulanzien (zur Herz-Kreislauf-Steigerung), Beta-Blocker (zur Beruhigung, z.B. beim Schießsport), Narkotika (Schmerzmittel, wird v.a. bei Marathonläufen usw. genommen) oder Diuretika (zur Entwässerung des Körpers, z.B. um in eine untere Gewichtsklasse zu kommen)
  • Langfristig wirkende Mittel: Darunter fallen vor allem Hormone, z.B. anabole Steroide, die zur Muskelmassen-Zunahme verwendet werden. EPO (Erythropoetin) gehört ebenfalls dazu. Mit EPO wird die Anzahl roter Blutkörperchen im Blut gesteigert – davon verspricht man sich dann eine verbesserte Ausdauerleistungsfähigkeit.
  • Blutdoping: hier lässt man sich vor dem Wettkampf Eigenblut einflössen, das zuvor nach einem Höhentraining entnommen und in Kühlschränken gelagert wurde. Dadurch kann man wiederum die Anzahl der roten Blutkörperchen erhöhen und eine günstige Wirkung auf die Ausdauerleistungsfähigkeit erzielen.

Dopingmittel und ihre Nebenwirkungen

Je nach Dopingmittel und Verabreichung gibt es diverse Nebenwirkungen, die teilweise sogar zum Tod führen können. Stimulanzien und Narkotika beispielsweise können zu starken Erschöpfungszuständen und Zusammenbrüchen führen, da die Überaktivierung und Schmerzunterdrückung die reale Wahrnehmung hemmt. Die schlimmsten Nebenwirkungen sind bei den Hormon- und Anabolikasubstanzen zu erwarten. Neben Leberschädigungen können Arteriosklerose, Vermännlichungserscheinungen bei Frauen, Hodenverkleinerung, Herzinfarkt oder anomales Wachstum von Organen auftreten.

„Blut und Spiele“ ist eine sehr informative und sehenswerte Dokumentation über das Doping-Problem. Hier der erste von vier Teilen:

 

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